Wäsche und Kleider in der Sonnhalde

Arbeitskleidung
In der Sonnhalde gibt es keine einheitliche Kleidervorgabe. Jeder Mitarbeiter kann seine Berufskleidung individuell auswählen und kaufen. Das bringt viel Farbe in den Alltag und macht alles etwas persönlicher. Die Arbeitskleidung wird jeden Tag gewechselt und in der Waschküche bei mindestens 60°C gewaschen, damit werden Infektionen vermieden.

Tipps für die Kleiderwahl der Bewohner
Zwischen Hautoberfläche und Bekleidung besteht eine Beziehung. Jeder Mensch hat Vorlieben und Abneigungen für respektive gegen Materialien: So mögen z.B. einige Wollsocken und andere können diese nicht ausstehen. (siehe unten bei „Textilien“) Es ist wichtig sich im Vorfeld Gedanken zu machen, was für Kleidungsstücke in einem Altersheim sinnvoll sind. Ich habe versucht das Wichtigste aufzuschreiben.

  • Wunsch und Vorlieben des Bewohners berücksichtigen
  • Kleider kaufen, die sich gut mit den bereits vorhandenen kombinieren lassen
  • Genügende Anzahl: die Wäsche wird schneller dreckig, da der Allgemeinzustand zunehmend schlechter wird und sie an bestimmten Krankheiten leiden können
  • Kleidung dem Allgemeinzustand und der Vorlieben so wie der  Aktivitäten des Bewohners anpassen
  • Alte und kaputte Kleidung früh genug ersetzen
  • Antirutschsocken sind von Vorteil und helfen Stürze zu verhindern
  • Evtl. Sturzhosen die an der Hüfte Protektoren haben, die einen Sturz abfedern können
  • Sonnenhut, da die pralle Sonne für die Haut schädlich ist
  • Gut waschbare Kleider sind von Vorteil, die bei 40° – 60°C waschbar sind.

Kleider dem Klima anpassen
Im Sommer eher leichte Kleidung, die Luftdurchlässig ist und die Feuchtigkeit gut aufnehmen kann. Im Winter warme Kleider anziehen, vor allem Bewohner die den ganzen Tag sitzen und sich auch sonst nicht viel bewegen, haben schnell kalt. Warme Socken und Hausschuhe tragen, evtl. auch dünne Halstücher.

Hilfen beim An- und Ausziehen
Ressourcen fördern und trainieren. Hilfsmittel beim an- und ausziehen, erhalteten die Selbständigkeit und Beweglichkeit. Abgesehen davon machen gelungene Aktionen stolz und fördern das Selbstwertgefühl. Daher beim Kauf von Kleidern unbedingt darauf achten, dass:

  • Es bequeme und sichere Schuhe sind: rutschfeste Sohle, Riemenband um Ferse, keine Schuhbändel
  • Kleider mit Reiss- oder Klettverschlüssen
  • Hosen mit Gummizug und ohne Knöpfe
  • Kleider sollten genügend gross sein, da alte Menschen oft Schmerzen in den Gelenken haben und sich nicht mehr gut beugen können
  • Elastische Kleider, in denen sich die Bewohner gut in alle Richtungen bewegen können 

Natürlich Textilien
Pflanzliche Fasern (Cellulosefasern)

  • Baumwolle (Hohe Feuchtigkeitsaufnahme, geringe Warmhaltung, Abriebfestigkeit)
  • Flachs/Leinen (Hohe Feuchtigkeitsaufnahme, robust, geringes Warmhaltevermögen)

Tierische Fasern

  • Wolle (Gutes Warmhaltevermögen, geringe Reissfestigkeit, wasserabstossend)
  • Haare z.B. Ziege oder Kamel (gleich wie Wolle, können auch verfilzen)
  • Seide (Hohe Feuchtigkeitsaufnahme, guter Wärme- und Kälteisolator)

Tierhaut

  • Leder (porös, nässe- und wärmeempfindlich, atmungsaktiv, robust, geschmeidig)

Chemische Textilien
Chemisch veränderte Cellulosefasern

  • Viskose (gute Feuchtigkeitsaufnahme, eher schwer, geringes Wärmehaltevermögen)
  • Modal (gute Feuchtigkeitsaufnahme, elastisch, geringes Wärmehaltevermögen)
  • Acetat (geringe Feuchtigkeitsaufnahme, elastisch, geringe Reissfestigkeit, sehr leicht)

Synthetische Fasern (Basis Erdöl und Kohle)

  • Polyacryl (geringe Reissfestigkeit, geringe Feuchtigkeitsaufnahme, hält warm)
  • Polyester (geringes Warmhaltevermögen, geringe Feuchtigkeitsaufnahme, beständig)
  • Polyamid (UV-lichtempfindlich, geringe Feuchtigkeitsaufnahme, hält warm)

Wäschekreislauf in der Sonnhalde

Wäsche muss regelmässig gereinigt und gepflegt werden. Das korrekte Vorgehen gewährleistet ein gutes hygienisches und für die Wäsche schonendes Resultat. In der Sonnhalde wird die Wäsche vom Hauswirtschaftspersonal gewaschen. 

1. Sammlung der Schmutzwäsche

Auf jedem Stock hat es Behälter in denen die Schmutzwäsche gesammelt wird und der vor der Pause in die Wäscherei kommt, damit die Schmutzwäsche möglichst schnell gewaschen werden kann. Es wird kontrolliert ob:​​​​

  • die Taschen leer sind
  • Ärmel und Hosenumschläge ausgerollt sind
  • Knöpfe geöffnet und Reissverschlüsse geschlossen sind
  • Gürtel entfernt sind
  • Bänder und Strümpfe leicht miteinander verschlungen sind
  • Plüschkleider und T-Shirts mit Aufdruck und Manchester auf die linke Seite gewendet sind

2. Schmutzwäsche sortieren
In der Wäscherei wird die Wäsche in einem grossen Behälter gesammelt und sortiert. 

  • Sortierung nach Waschtemperatur (Pflegeetikette, Fasern)
  • Sortierung nach Farbe
  • Sortierung nach Verschmutzungsgrad
  • Büstenhalter werden in einem Wäschesack gewaschen

3. Schmutzwäsche vorbehandeln

Dafür gibt es spezielle Tabellen:

4. Waschmaschine füllen und Programm wählen

Waschmaschine erst starten, wenn sie korrekt beladen ist, das ist ökologischer und ökonomischer.
Die Waschfaktoren: 

  • Wasser (Wasserhärte = Kalkanteil im Wasser, Oberflächenspannung)
  • Chemie (Inhaltsstoffe vom Waschmittel: nicht jeder Inhalt ist für jede Wäsche richtig)
  • Temperatur (Beschleunigung des Waschvorgangs, 40-60°C am besten für die Enzyme)
  • Mechanik (Eine Handbreite Platz über der Wäsche beim Einfüllen)
  • Zeit (stark verschmutzte Wäsche braucht ein Vorwaschprogramm und dauert länger)

All diese Faktoren werden so aufeinander abgestimmt, dass ein möglichst optimales Waschergebnis entsteht.

5. Wäsche trocken

  • Trocknen an der Luft (alles was nicht in den Wäschetrockner darf)
  • Trocknen im Wäschetrockner (Pflegeetikette der Wäsche beachten)

6. Wäsche Bügeln

  • Bügeleisen mit destilliertem Wasser füllen
  • Bügelmaschine einstecken und aufheizen lassen
  • Über das Bügelbrett kann die Wäsche an gesaut werden, damit sie nicht verrutscht
  • Es hat eine grosse Mangemaschiene, mit Hilfe dieser wird Flachwäsche gebügelt wie z.B. Servietten, Tischtücher, Leintücher oder Küchentücher.

7. Wäsche versorgen

  • Wäsche in Ordnungssystem einräumen (Boxen)
  • Hosen, Blusen, Jacken etc. Werden am Bügel in die Zimmer verteilt.
  • Die Wäsche von jedem Bewohner muss angeschrieben sein
  • Die Wäsche wird jeden Dienstag und Donnerstag verteilt auf die Bewohnerzimmer und im Kleiderschrank versorgt. Einige Bewohner können die Wäsche noch selbständig im Schrank versorgen. Bei diesen wird die Wäsche im Zimmer platziert.

Autor: FaGe 3.Lehrjahr