Rückblick auf meinen Ausbildungsstart

Mittlerweile bin ich schon fünf Monate in der Sonnhalde. Es gefällt mir immer noch sehr gut, vor allem die abwechslungsreiche Arbeit. Ich weiss nie was mich erwartet, wenn ich am Morgen zur Arbeit komme.
Ich finde das Team ist super und hilfsbereit, wenn ich Fragen oder Probleme habe, ist immer jemand da, der mir helfen kann. 

Ende August fing die Berufsschule in Langenthal an. Am Anfang war es ziemlich viel mit dem Ganzen lernen und den Hausaufgaben. Ich musste mich an die neuen Lehrer und an das neue System der Schule gewöhnen. Dies ging relativ schnelle und ich habe gelernt Prioritäten zu setzen. Ich musste auch lernen zurückzustecken und vielleicht mal sagen, dass man heute etwas später zu den Kollegen kommt weil man noch Arbeiten von der Schule erledigen musste. Mir hat es schon immer geholfen, wenn ich mir einen Plan geschrieben habe und diesen abarbeiten konnte. Mit diesem System vergesse ich kaum Arbeiten und kann, ohne immer daran zu denken mit meinen Kollegen abmachen. Ich wurde in diesen fünf Monaten viel erwachsener und selbstbewusster. Ich lernte auch, mit weniger Freizeit zurechtzukommen.

Wenn ich nach der Arbeit am Abend nach Hause komme, bin ich sehr glücklich, weil ich den ganzen Tag mit Menschen zusammengearbeitet habe. Von ihnen höre ich Geschichten von früher und kann sie in ihrem Alltag unterstützen und ihnen Gutes tun. Diese Arbeit erfüllt mich sehr.

Auch wenn ich von der Schule nach Hause komme, bin ich zwar müde und ausgelastet, doch ich merke wie ich täglich Neues dazulerne, was mir dann im Pflegealltag meine Arbeit erleichert. Beim Start in meine Lehre konnte ich zum Beispiel den Bewohnern noch nicht erklären wieso es wichtig ist, dass man inhaliert. Jetzt kenne ich den Wirkstoff und kann erklären wieso die Bewohner diese Inhalation benötigen. Von Tag zu Tag kann ich immer mehr selbst machen und mein Wissen und mein Selbstvertrauen so erweitern. 

Wie oben erwähnt musste ich lernen Prioritäten zu setzen. In der Grundschule war es meist so, wenn ich am Abend nach Hause kam, dass ich nichts mehr lernen musste und meist auch keine Hausaufgaben hatte. Jetzt ist es meist so, dass ich noch 30 Minuten bis zu einer Stunde lernen gehe. Ich merke aber, dass es mir im Alltag etwas bringt und so das Lernen richtig Spaß macht. Je mehr ich mir Wissen aneigne umso häufiger sehe ich pflegerische Zusammenhänge.

Ich finde es jeweils super, wenn wir ÜK (überbetriebliche Kurse) haben. Im letzten Kurs lernten wir, wie es ist, wenn jemand im Bett trinken und essen muss. Ich finde es super das man ausprobieren kann, um zu sehen wie es für den betroffenen Menschen ist. Man hat durch dies mehr Verständnis. Oder vor 2 Wochen haben wir gelernt, wie man mit möglichst viel oder eben auch wenig Kraftaufwand von einem Stuhl aufstehen kann. Es war sehr interessant dies zu sehen, denn meistens können wir es gar nicht nachvollziehen, wie es für den Bewohner ist, da man selbst keine Einschränkungen hat.

Ich finde den Beruf Fachfrau Gesundheit ein äusserst spannender und abwechslungsreicher Beruf, welcher ich jedem weiterempfehlen kann. Ich freue mich auf die nächsten 2.5 Jahre in der Sonnhalde. 

Autor: Irina Leuenberger Fachfrau Gesundheit 1. Lehrjahr